Hund und Auto: Sicher unterwegs


Wenn die Fellnase zum Beifahrer wird

Es gibt Hunde, die beim Klang von klappernden Autoschlüsseln Freudensprünge machen, als hätten sie soeben eine Einladung nach Disneyland bekommen. Und dann gibt es jene, die sich beim Anblick der geöffneten Autotür flach auf den Boden legen und aussehen, als stünden sie vor dem Eingang zur Unterwelt. Egal, zu welchem Typ dein Hund gehört: Früher oder später muss er lernen, sicher im Auto mitzufahren. Denn Tierarztbesuche, Ausflüge oder Urlaubsreisen lassen sich ohne Auto oft nicht realisieren.

Doch Autofahren mit Hund ist nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit. Es ist eine Frage der Sicherheit… für den Hund, für dich und für alle anderen Verkehrsteilnehmer. Denn während wir Menschen brav Anschnallgurte tragen, liegen viele Hunde immer noch ungesichert auf der Rückbank oder turnen quer durchs Auto. Klingt lustig, ist aber brandgefährlich. Ein 20-Kilo-Hund, der bei einem Unfall ungesichert nach vorne geschleudert wird, entwickelt Kräfte wie ein ausgewachsener Elch auf Kaffeefahrt.

Cute Shih Tzu puppy sitting in a car seat with a red stuffed toy, looking playful and happy.

Rechtliche Grundlagen: Was der Gesetzgeber sagt

Auch wenn es im Gesetzbuch keinen eigenen Absatz „§ Hund im Auto“ gibt, ist klar geregelt: Tiere gelten im Straßenverkehr wie Ladung. Und Ladung muss so gesichert sein, dass sie weder verrutschen noch Menschen gefährden kann. Wer also denkt, er könne Bello einfach auf dem Schoß mitfahren lassen, handelt nicht nur riskant, sondern verstößt auch gegen die Straßenverkehrsordnung.

Kommt es zu einem Unfall, kann das teuer werden… Bußgeld, Punkte in Flensburg und Probleme mit der Versicherung inklusive. Viel wichtiger ist aber: Wer seinen Hund nicht sichert, setzt sein Leben und das des Tieres aufs Spiel.

Möglichkeiten der Sicherung: Von Gurt bis Box

Hunde lassen sich auf verschiedene Arten im Auto sichern. Welche Variante die richtige ist, hängt von der Größe des Hundes, der Art des Autos und den Vorlieben des Halters ab.

Kleinere Hunde fühlen sich oft in Transportboxen wohl. Sie geben Geborgenheit und lassen sich im Kofferraum oder auf der Rückbank fixieren. Mittelgroße und große Hunde sind häufig mit einem stabilen Sicherheitsgeschirr und speziellem Gurt gut aufgehoben. Diese Gurte werden ins Gurtschloss gesteckt und verhindern, dass der Hund bei einer Bremsung durch den Wagen geschleudert wird.

Für Kombis oder SUVs bieten sich außerdem Hundegitter oder spezielle Trenngitter zum Kofferraum an. Sie sorgen dafür, dass der Hund hinten bleibt, auch wenn er sich mal bewegt. Aber wichtig: Auch hier sollte zusätzlich eine Transportbox oder zumindest eine Sicherung vorhanden sein, denn nur ein Gitter schützt nicht vor allen Gefahren.

Close-up of a white Boxer dog with a yellow bandana sitting in the backseat of a car.
A Cavalier King Charles Spaniel enjoys a sunny day in a car seat, looking out.

Komfort für den Hund: Autofahren soll kein Horrortrip sein

Sicherheit ist das eine, Wohlbefinden das andere. Ein Hund, der mit eingeklemmtem Schwanz auf einer rutschigen Lederbank sitzt, wird Autofahren nie lieben. Deshalb lohnt es sich, für Komfort zu sorgen. Eine rutschfeste Unterlage, eine weiche Decke oder die vertraute Lieblingsmatte machen den Unterschied.

Auch die Temperatur spielt eine große Rolle. Hunde vertragen Hitze im Auto schlecht – eine Tatsache, die leider immer noch unterschätzt wird. Selbst bei milden Temperaturen kann das Auto in Minuten zum Backofen werden. Hunde gehören deshalb niemals allein ins stehende Auto, auch nicht „nur mal kurz zum Einkaufen“. Umgekehrt sollte man auch im Winter darauf achten, dass der Hund nicht friert.

Training: Autofahren Schritt für Schritt lernen

Nicht jeder Hund steigt begeistert ins Auto. Manche sind unsicher, andere haben schlicht schlechte Erfahrungen gemacht. Hier hilft nur Geduld und kleinschrittiges Training. Zunächst darf der Hund das Auto in Ruhe beschnuppern, ohne dass sofort die Türen zufallen. Dann übt man den Einstieg, vielleicht mit einem Leckerchen oder Lieblingsspielzeug als Belohnung. Erst wenn der Hund entspannt einsteigt, startet man den Motor… ohne gleich loszufahren.

Das Ziel: positive Verknüpfungen schaffen. Autofahren soll nicht mit Stress, sondern mit schönen Ausflügen enden. Also lieber zur Hundewiese fahren oder an den See, statt jedes Mal nur zum Tierarzt. So lernt der Hund: „Auto bedeutet Abenteuer.“

A cute Chihuahua peeks out a car window, captured in a car mirror reflection.
An English Bulldog looks out of a car window while riding through the city streets.

Autofahrten bei langen Strecken

Urlaub mit Hund? Klingt toll, erfordert aber Planung. Lange Fahrten sind für Mensch und Tier anstrengend. Regelmäßige Pausen sind Pflicht… am besten alle zwei bis drei Stunden. Hunde brauchen die Möglichkeit, sich zu lösen, Wasser zu trinken und die Beine zu vertreten.

Auch die Ernährung sollte man anpassen. Ein voller Magen und kurvige Straßen sind keine Freunde. Füttere den Hund lieber nach der Fahrt oder nur eine kleine Portion vor der Abfahrt, um Übelkeit zu vermeiden. Für empfindliche Hunde gibt es spezielle Medikamente oder Mittel gegen Reisekrankheit, die man beim Tierarzt erfragen kann.

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

Viele Halter machen unbewusst Dinge, die das Autofahren für den Hund unangenehm oder unsicher machen. Dazu gehört zum Beispiel, die Fenster weit zu öffnen, sodass der Hund den Kopf hinausstrecken kann. Sieht im Film vielleicht cool aus, ist aber gefährlich: Zugluft kann die Augen reizen, Insekten können ins Gesicht prallen, und im schlimmsten Fall kann der Hund sogar herausspringen.

Ein weiterer Fehler: den Hund bei laufendem Motor im Auto warten lassen. Gerade an heißen Tagen kann die Temperatur auch bei geöffnetem Fenster lebensbedrohlich ansteigen. Auch ungesicherte Fahrten „nur mal eben zum Supermarkt“ sind riskant… ein Unfall kann jederzeit passieren.

A dog in a car looking out of the window at a field, enjoying a sunny day.

Sicherheit schafft Freiheit

Ein Hund, der sicher im Auto mitfährt, eröffnet seinem Halter ganz neue Möglichkeiten. Ausflüge, Urlaubsreisen, spontane Fahrten ins Grüne… all das ist problemlos möglich, wenn man weiß: Mein Hund ist geschützt und entspannt.
Die wichtigste Botschaft lautet: Autofahren mit Hund ist kein Abenteuer, das man einfach so angeht, sondern eine Verantwortung. Mit der richtigen Sicherung, ein wenig Training und dem Blick auf Komfort wird jede Fahrt sicher und angenehm.

Und ganz ehrlich: Was gibt es Schöneres, als am Ende einer Autofahrt die Freude im Gesicht deines Hundes zu sehen, wenn er den Wald, die Wiese oder das Meer erschnuppert, das dank der Fahrt plötzlich erreichbar ist? Genau dafür lohnt es sich, die Sicherheit nicht dem Zufall zu überlassen.

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