Hundetraining für Anfänger: 10 einfache Tricks, die wirklich jeder schaffen kann
Wenn der Hund dich erzieht
Es gibt zwei Arten von Hundehaltern. Die einen haben einen wohlerzogenen Hund, der brav an der Leine läuft, Sitz macht, wenn man es sagt, und sogar freundlich wartet, bis man den Napf hinstellt. Die anderen haben… naja… Hunde, die die Leine eher als Schleppseil für ihre Menschen begreifen und beim Wort „Sitz“ überlegen, ob sie vielleicht lieber „Platz“ ausprobieren… oder gleich den Kühlschrank plündern.
Die gute Nachricht: Jeder Hund kann lernen. Und jeder Mensch kann seinem Hund etwas beibringen. Selbst wenn man noch nie ein Leckerli in der Hand hatte oder das Wort „Clickertraining“ nur für eine App im Appstore gehalten hat. Wichtig ist vor allem Geduld, Spaß und die Bereitschaft, sich auch mal zum Affen zu machen… denn ja, man wird auf allen Vieren vor dem Hund sitzen und begeistert „Primaaa!“ rufen, als hätte man gerade im Lotto gewonnen.
In diesem Beitrag schauen wir uns zehn einfache Tricks an, die jeder Anfänger seinem Hund beibringen kann. Sie sind nicht nur praktisch, sondern machen auch richtig Spaß… und stärken die Bindung zwischen Mensch und Hund.

Sitz: Der Klassiker für alle Lebenslagen
„Sitz“ ist so etwas wie das „Bitte“ und „Danke“ in der Hundewelt. Ein Hund, der zuverlässig sitzt, ist leichter zu kontrollieren, egal ob an der Straßenkreuzung, beim Tierarzt oder vor der Futterschüssel.
Das Schöne: Sitz ist für Hunde fast schon ein natürlicher Reflex. Wenn man ein Leckerli langsam über den Kopf des Hundes führt, setzt er sich fast automatisch hin… einfach, weil er dem Futter mit der Nase folgt. Voilà, der erste Trick sitzt. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Platz: Die Bodenhaftung für Wirbelwinde
Wenn „Sitz“ der höfliche Handschlag ist, dann ist „Platz“ die Yoga-Übung für Hunde. Der Hund liegt entspannt am Boden und kann nicht gleichzeitig auf dumme Ideen kommen. Zumindest meistens.
Der Trick funktioniert am besten, wenn man vom Sitz aus ein Leckerli Richtung Boden führt. Wichtig: Geduld haben, nicht am Hund herumdrücken. Der Hund soll von selbst begreifen, dass sich Hinlegen lohnt. Irgendwann legt er sich… und wird dafür gefeiert, als hätte er gerade ein Weltrekord gebrochen.


Bleib: Die hohe Kunst der Geduld
„Bleib“ ist für viele Hunde ungefähr so einfach wie für einen Dreijährigen: Man soll stillsitzen, während spannende Dinge passieren. Spoiler: Es wird nicht klappen… zumindest am Anfang.
Der Trick ist, klein anzufangen. Ein Schritt zurück, loben. Zwei Schritte zurück, loben. Später kann man dann durchs ganze Zimmer gehen oder sogar kurz verschwinden. Irgendwann schafft es der Hund, brav zu warten, auch wenn draußen der Paketbote klingelt.
Hier: Der Rückruf fürs echte Leben
Nichts ist wichtiger, als dass der Hund zurückkommt, wenn man ihn ruft. Es ist quasi der Sicherheitsgurt im Hundeleben. Wer das „Hier“ oder „Komm“ zuverlässig hinkriegt, hat schon die halbe Erziehung geschafft.
Wichtig: Den Hund niemals schimpfen, wenn er endlich kommt… auch wenn er vorher zehn Minuten Kaninchen gejagt hat. Sonst verbindet er den Rückruf mit Ärger und denkt sich: „Dann bleib ich lieber weg.“ Rückruf heißt immer Party: Lob, Leckerli, Freude. Damit dein Hund denkt: „Ah, zu dir rennen lohnt sich mehr als alles andere.“


Pfote geben: Der Handschlag fürs Herz
Einer der süßesten Tricks überhaupt. Der Hund hebt die Pfote und legt sie in deine Hand… und alle Menschen im Umkreis schmelzen dahin.
Der Trick ist leicht: Man setzt sich vor den Hund, hält die Hand hin und belohnt jede Bewegung, die in Richtung Pfote geht. Irgendwann versteht er: „Ah, Hand hoch, Pfote rein, Keks kommt.“ Und schwupps, schon ist der Hund der Star jeder Familienfeier.
Rolle: Der Partytrick für Fortgeschrittene
Wenn der Hund schon „Platz“ kann, ist die Rolle nicht mehr weit. Man führt ein Leckerli vorsichtig über die Schulter, sodass der Hund sich auf die Seite kippt… und irgendwann ganz überrollt.
Das sieht spektakulär aus und sorgt für staunende Gesichter. Wichtig ist nur, dass man den Hund nicht zwingt, sondern Schritt für Schritt vorgeht. Manche Hunde rollen lieber nach rechts, andere nach links… Hauptsache, es macht Spaß.


Männchen: Der Hund als Zirkusartist
„Männchen“ heißt, der Hund setzt sich hin und hebt die Vorderpfoten, sodass er wie ein kleines Erdmännchen aussieht. Nicht nur unglaublich süß, sondern auch ein gutes Training für die Balance.
Einfach ein Leckerli über den Kopf halten und warten, bis der Hund die Vorderpfoten hebt. Am Anfang nur kurz, später immer länger. Vorsicht: Bei großen oder schweren Hunden ist das eher ein Trick für kleine Einlagen… die Gelenke sollen schließlich heil bleiben.
Dreh dich: Die Pirouette fürs Wohnzimmer
Einfach, elegant und ein echter Hingucker. Der Hund dreht sich im Kreis, einmal links herum, einmal rechts herum. Das geht fast wie von selbst, wenn man ein Leckerli knapp vor der Nase im Kreis führt.
Der Trick ist auch für Kinder super leicht beizubringen… und die meisten Hunde finden es richtig spaßig. Und ganz ehrlich: Ein Hund, der sich fröhlich im Kreis dreht, macht einfach gute Laune.


Bring: Das Apportieren für den Alltag
Apportieren ist nicht nur etwas für Retriever. Jeder Hund kann lernen, ein Spielzeug, einen Ball oder sogar die Fernbedienung zu bringen… okay, letzteres vielleicht nur nach sehr intensiver Übung.
Der Trick ist praktisch, weil Hunde dadurch beschäftigt werden und gleichzeitig lernen, Dinge nicht einfach für sich zu behalten, sondern abzugeben. Wer möchte, kann das Ganze sogar zu einem richtigen Spiel ausbauen… mit Suchen, Bringen und Verstecken.
Verbeugen: Der Trick für die Zugabe
Das „Verbeugen“ sieht so aus, als würde der Hund höflich grüßen. Er streckt die Vorderpfoten nach vorne und den Hintern nach oben… ein bisschen wie die bekannte Spielaufforderung.
Diesen Trick kann man nutzen, wenn der Hund sowieso gerade im Spielen diese Haltung zeigt. Einfach belohnen, Signalwort einführen… und schon hat man einen Trick, der jedes Publikum begeistert.

Kleine Tricks, große Wirkung
Hundetraining ist kein Hexenwerk. Mit Geduld, Spaß und Leckerlis kann wirklich jeder Anfänger seinem Hund Tricks beibringen. Und das Beste: Es geht nicht nur um die Showeffekte, sondern vor allem um die Bindung zwischen Mensch und Hund.
Jeder gemeinsam gelernte Trick ist ein Stück mehr Vertrauen, ein Stück mehr Kommunikation und ein Stück mehr Teamarbeit. Und ganz nebenbei wird der Hund ausgelastet… körperlich und geistig.
Am Ende geht es also gar nicht darum, dass dein Hund irgendwann ein Zirkusstar wird. Es geht darum, dass ihr gemeinsam Spaß habt, euch versteht und vielleicht auch ein bisschen über euch selbst lachen könnt. Denn wenn man plötzlich auf dem Wohnzimmerboden sitzt und „Rolle! Rolle!“ ruft, während der Hund einen nur verständnislos anschaut, dann weiß man: Willkommen im echten Hundeleben.